Mit Liebe gestrickt by McNeil Gil

Mit Liebe gestrickt by McNeil Gil

Autor:McNeil, Gil [McNeil, Gil]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-09-10T17:00:00+00:00


Ich bin in Ellens Suite, und die perfekten weißen Rosen sind inzwischen aufgespürt worden, aber das Familienessen war kein voller Erfolg, besonders nachdem Harry mit seinem Bruder Jimmy ein Wettsaufen veranstaltet hat.

»Wo ist eigentlich Harry?«

»Weiß der Teufel. Als ich ihn das letzte Mal zu Gesicht gekriegt habe, wollte er angeln gehen.«

»Ich wusste gar nicht, dass er angelt.«

»Tut er auch nicht. Seine Kumpels haben das organisiert, sodass er wahrscheinlich bis über die Gummistiefel klebrig und pitschnass zurückkommt.«

»Da werden sich die Fotografen aber freuen.«

Sie schenkt sich noch einen Kaffee ein.

»Und meine Mutter will mit dir reden, wahrscheinlich, um dich wegen der Tischdecken auf ihre Seite zu ziehen.«

»Was ist denn damit?«

»Ihr gefällt die Farbe nicht. Die Tische sollen in verschiedenen Karamell- und Cremetönen gedeckt werden. So was in der Art. Frag Rebecca. Wie auch immer, sie möchte rosa oder etwas dergleichen. Ich habe nicht richtig hingehört. Mannomann, es fängt schon an. Ich verwandle mich in eine dieser Frauen, die sich über verdammte Tischdecken unterhalten und bin noch nicht mal verheiratet.«

»Ellen.«

»Machen wir einen Spaziergang.«

»Wohin?«

»Mir egal.« Sie fängt an zu weinen.

»Schatzimaus.« Ich knie mich neben ihren Stuhl und nehme sie in die Arme. »Es wird alles gut. Du liebst Harry, und alles wird perfekt.«

»Ich liebe ihn, wie er jetzt ist, aber was ist, wenn ich ihn nicht mehr liebe, wenn er mein Ehemann ist? Allmächtiger, allein wenn ich das ausspreche komme ich mir vor wie eine dieser Frauen, die sich einen totalen Verlierer angeln, nur damit sie ›ich und mein Ehemann‹ sagen können.«

»Das trifft nicht auf Harry zu.«

»Ich weiß, aber wenn wir ehrlich sind, wird er nie anständig verdienen, also bleibt es an mir hängen, alles am Laufen zu halten, und das finde ich auch okay, glaube ich wenigstens. Aber dann sehe ich andere Frauen vor mir, die ganztags arbeiten, nur damit irgendwelche Wichser von ihnen schmarotzen und den Hausmann spielen können, und das ist immer totale Scheiße.«

»Das wird Harry nie tun.«

»Ich weiß. Aber möglicherweise doch. Freie Aufträge könnten irgendwann knapp werden, besonders wenn du keinen Bock hast, ständig zu akquirieren und dich da draußen abzustrampeln, und was dann? Und ich hasse es, dass mir ständig jeder sagt, dass ich bestimmt bald ein Baby bekomme, so als wärst du keine richtige Frau, wenn du keine Spucke auf der Schulter und die Handtasche voller nasser Tüchwischer hast.«

»Wischtücher.«

»Die auch. Einfach totale Scheiße.«

»Ich weiß, aber du möchtest Kinder, hast du jedenfalls gesagt, also was kümmert es dich?«

»Ich will nicht, dass man von mir erwartet, dass ich welche bekomme. Ging es dir nicht so?«

»Nein, hauptsächlich, weil Mum nie besonders scharf darauf war. Sie hätte es vorgezogen, wenn ich weiter gearbeitet und mich auf meine schillernde Karriere konzentriert hätte.«

Sie lächelt.

»Irgendwie erhasche ich hin und wieder einen flüchtigen Blick auf das, was möglich ist, so als sähest du aus einem Taxi heraus die perfekten Schuhe in einem Schaufenster, aber wenn du dann zurückgehst in den Laden, sind sie nicht mehr da oder es gibt sie nicht in deiner Größe. Weißt du, was ich meine?«

»Ansatzweise.«

»Was, wenn ich es hasse? Verheiratet zu sein



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